Die Fachsprache der Holzarbeiter

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An den Gestaden des Wortes.

Die Geschichte, Arbeitsweise und Sprache der Holzarbeiter im Salzkammergut und einer Region der Ukraine wurde von Kurt Druckenthaner beforscht. Radio Anstifter im Interview mit dem Sprachforscher.

 

Ich war in vielen Gestalten,

Bevor ich die passende Form fand,

Ich war die schmale Klinge des Schwertes.

(Ich werde es glauben, wenn es erscheint).

Ich war der Tropfen in der Luft.

Ich war ein leuchtender Stern.

Ich war ein Wort in einem Buch.

(Beginn des Cad Goddeu “Die Schlacht der Bäume”, Taliesin zugeschrieben)

 

Bis Kadrei(n) muas ‘s Hoiz bonanda sei(n)! (Holzknecht-Regel aus dem Salzkammergut)

 

Buchpräsentation am 4. Oktober um 19.30 Uhr

Kurt Druckenthaner: Die Fachsprache der Holzarbeiter im Traun-, Theresien- und Wassertal

Präsentation durch den Autor. Moderation: Stephan Gaisbauer, Sprachforscher im StifterHaus

Linzer Vorträge zur deutschen Sprache

Teile der sogenannten „Karpatenukraine“ (Südwesten der heutigen Ukraine) und der Provinz Maramuresch (heutiges Nordrumänien) bildeten bis 1920 das ungarische Komitat Marmarosch. In dieser multiethnischen Kulturlandschaft treffen mehrere europäische Sprachfamilien bzw. Sprachen zusammen: das Rumänische und Ungarische, einige slawische Sprachen (Slowakisch, Ukrainisch / Ruthenisch) und verschiedene Varietäten des Deutschen.
Mitten in diesem sprachlich so vielfältigen Gebiet liegen die deutschsprachigen Enklaven Deutsch-Mokra / Königsfeld (Theresiental) und Oberwischau (Wassertal), die der Sprachforscher Kurt Druckenthaner über viele Jahre hinweg erkundete.
Druckenthaners vergleichende Studien widmen sich vor allem der Fachsprache jener Holzarbeiter, deren Vorfahren im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts aus dem Salzkammergut in die Marmarosch gezogen sind.
Im Vortrag stellt Druckenthaner sein zweibändiges Werk „Die Fachsprache der Holzarbeiter im Traun-, Theresien- und Wassertal“ vor, das die Ergebnisse zahlreicher Erkundungsfahrten und langjähriger Forschungsarbeit in sich vereinigt. Dabei werden forstgeschichtliche Fakten und interessante Fachausdrücke erörtert und Fotos von historischen Klausen, Holzriesen und Floßfahrten präsentiert. Zu Wort kommen auch gestandene Holzknechte aus dem Salzkammergut und es erklingen in zahlreichen Hörbeispielen noch einmal die Stimmen der letzten deutschsprachigen Holzarbeiter des Theresien- und Wassertales.

 

Holztransport auf dem Wasser: Das Schlagen einer Klause bewirkte das explosionsartige Ausströmen des Wassers durch das Haupttor der Klause. Im Bild: Schlagen der Chorinsky-Klause zu touristischen Zwecken (2002)

 

Kurt Druckenthaner, geboren 1965 in Gmunden, aufgewachsen in Ebensee, lebt seit 2006 in Traunkirchen. Studium der Germanistik, Musikerziehung und Philosophie in Salzburg. Gymnasiallehrer in Bad Ischl, Gründungsmitglied und langjähriger Präsident des Kulturvereins B-Tracht Ebensee. Herausgeber von „o-radl salzkammergutdialekt varianten“ (2007) und „Stimmen aus dem Teresva-Tal“ (2010), Mitherausgeber des Sammelbandes „Auf Sommerfrische in Ebensee“ (1991). Dialektstudien im Salzkammergut (deiktische Ortsadverbien; Fachsprache der Holzarbeiter etc.); Untersuchungen zu den deutschen Dialekten im Theresien- und im Wassertal, z.T. in Zusammenarbeit mit Anton-Joseph Ilk; Feldforschungen und Interviews in der Ukraine, in Rumänien, Österreich und Deutschland.

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