Der Bedarf nach Betreuung und Pflege stellt sich oft schrittweise und schleichend ein. Die kleinen Unterstützungsleistungen im Alltag durch Angehörige werden zunehmend mehr. Dabei wird für alle Involvierten meist versucht, so lange wie möglich den normalen und gewohnten Alltag zu leben und ein selbstständiges Leben der pflegebedürftigen Person aufrecht zu halten. Mit zunehmendem Pflegebedarf übernehmen pflegende Angehörige nicht nur mehr Aufgaben, sondern auch die Verantwortung gegenüber ihren pflegebedürftigen Personen steigt. Sie müssen oft grundlegende Entscheidungen in Bereichen wie Gesundheit, Finanzen, Unterbringen und Betreuung treffen – und dies, im Sinne „des Besten“ für ihrer nahestehenden Personen. Diese Verantwortung kann eine große Bürde sein, denn neben Selbstbestimmung und dem „Recht auf Unvernunft“ beeinflussen auch die körperliche und geistige Unversehrtheit diese Entscheidungen.
Die Diskussion behandelt dieses Spannungsfeld aus unterschiedlichen ethischen Perspektiven, in dem pflegende Angehörige kontinuierlich Entscheidungen treffen und oft zwischen der Selbstbestimmung ihrer Pflegebedürftigen und deren Schutz abwägen müssen. Sie geht darauf ein, wie Teilhabe an der Gesellschaft und Autonomie bei gleichzeitigem Schutz vor Gefahren gewahrt werden kann, und wie Angehörigen in diesem Spannungsfeld unterstützt werden können.
Impulsvortrag von Mag. Sabine Mandl
Ethische Reflexion von Dr. Stefan Dinges, PM.ME
Diskussion mit:
- Dr. Stefan Dinges, PM.ME (Universität Wien, Institut für Ethik und Recht in der Medizin)
- Sofia Jüngling-Badia (Studierende)
- Mag.a Sabine Mandl (Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten)
- Marina Moyses, MSc (Mobile Demenzberaterin, DGKP)