Consolo Vincenzo: Retablo

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Liebe als Leidenschaft, als Wahn und Verstrickung vor dem Hintergrund Siziliens im 18. Jh. – Retablo ist Tafelbild und pikareske Erzählung zugleich, läßt barocke Pracht und südländische Adelsherrlichkeit, beginnende Aufklärung und Hinwendung zur Antike wieder erstehen.
Fabrizio Clerici, Maler, Sproß einer der mächtigsten Familien Mailands, tritt eine Reise nach Sizilien an, zu den Stätten der Antike – Segest, Selinunt, Mozia –, um auf den Spuren der siculo-griechischen Kulturen und Sprachen seine Angebetete, Teresa Blasco, zu vergessen. In Palermo an Land gegangen, heuert der Künstler einen entlaufenen Mönch als ortskundigen Führer an – Isidoro, der aus Liebe zur blutjungen Rosalia den Ertrag aus Ablaßverkäufen unterschlägt und sich aus dem Kloster davonstiehlt.
Der Liebeswahn des einen spiegelt sich im Liebeswahn des anderen auf einer höheren gesellschaftlichen Ebene wider.
Consolos Sprache ist ein Pastiche, eine vielfach gewirkte Kunstsprache aus lombardischen und sizilianischen Dialekten, Gelehrtensprache des 18. Jh.s mit meditativen wie umgangssprachlichen Tönen.

Beteiligte:
Consolo Vincenzo (Autor/in)
Brunner Maria E. (Übersetzer/in)
Verlag Folio (Verlag)

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