Das Traumarsenal kommentiert Träume ungebunden, unanalytisch und poetisch. Die Sendereihe bat wie ihr Vorbild, Robert Desnos’ Radioproduktionen “La clef des songes” von 1938, Hörerinnen und Hörer, Träume vorzulegen oder zu kommentieren.
Im dritten Traumarsenal kommentiert Justin Winkler Washington Irvings Traum von einem brennenden Haus.
À la faveur de la nuit
« Se glisser dans ton ombre à la faveur de la nuit.
Suivre tes pas, ton ombre à la fenêtre.
Cette ombre à la fenêtre c’est toi, ce n’est pas une autre, c’est toi.
N’ouvre pas cette fenêtre derrière les rideaux de laquelle tu bouges.
Ferme les yeux.
Je voudrais les fermer avec mes lèvres.
Mais la fenêtre s’ouvre et le vent, le vent qui balance bizarrement la flamme et le drapeau entoure ma fuite de son manteau.
La fenêtre s’ouvre : ce n´est pas toi.
Je le savais bien. »
Robert Desnos dans À la mystérieuse, 1926
Traumbericht aus Washington Irvings Tagebuch, 25. November 1825
»Letzte Nacht träumte mir, ich sei in einem großen Haus. Fühlte, dass es zusammenbrechen würde, verließ es fluchtartig und sah, wie es verfiel. Es geriet in Brand, und ich dachte, all mein Besitz, vor allem meine Manuskripte seien da drin. Rannte zum Haus und schrie, jetzt bin ich nichts mehr wert. Fand ein Zimmer unversehrt, darin mein Bruder beim Aufräumen von Papieren, Abstauben von Büchern, undsoweiter. Er sagte mir, dass er es gerade noch geschafft habe, unseren ganzen Besitz in dieses eine unbeschädigte Zimmer zu retten.«