Der Militärhistoriker Ilja Steffelbauer legt ein wunderbares Buch über den Krieg – von Troja bis zur Drohne – vor.
Schuf der Krieg unsere Zivilisation? Wie kam der Krieg in die Welt und wie hat er diese verändert? Seit wann führen Menschen kriege? Ilja Steffelbauer gibt auf alle diese Fragen gut begründete Antworten. Was er über die demokratiestiftende Kampfformation der alten Griechen beschreibt, wie er die Trennung zwischen Nähr- und Wehrstand im Mittelalter nachzeichnet und wie er den Terrorismus als „Krieg von heute“ beschreibt. Das alles ist einleuchtend und erscheint im munteren Erzählfluß von Steffelbauer fast zwangsläufig – ja unausweichlich.
Das Buch liest sich ganz wunderbar weil Steffelbauer Personen und ihre Handlungen in zeitgemäßer Sprache vorstellt. So gelingt es ihm einen Bogen über die Jahrhunderte von seiner Leserschaft zu den beschriebenen Persönlichkeiten zu schlagen. Natürlich schreibt er fordergründig die Geschichte großer Heerführer – auschließlich Männer. Aber um deren Handeln nachzuzeichnen bekommt bekommt man auch ein großes Stück Strukturgeschichte serviert. Und das in einer sehr saftigen, ja amüsanten Aufmachung. So erschließe sich der Leser_innenschaft neu Zusammenhänge, die bisher SO noch nicht beschrieben wurden.
Natürlich müssen die Alarmglocken schrillen, wenn man die Geschichte großer Männer serviert bekommt, die auch noch als Abfolge – unausweichlicher Kausalitäten dargestellt wird. Aber – das bedenkend – ist die Lektüre ein wirklicher Gewinn.
Ilja Steffelbauer: Der Krieg – Von Troja bis zur Drohne, Brandstätterverlag 2017