Silke Schicktanz: „Repro-Kult: Leihmutterschaft zwischen Ethik, Recht und Geschlechterperspektive“

Podcast
Innsbrucker Gender Lectures
  • IGL_53_Vortrag
    114:58
audio
1 Std. 09:59 Min.
Tat­jana Takševa: "Tracing the Maternal through a Transnational Feminist Perspective"
audio
1 Std. 15:05 Min.
Mona Mota­kef: „Queering the family?“ Elternschaft und Familie jenseits von Heteronormativität und Zweigeschlechtlichkeit
audio
1 Std. 21:03 Min.
Helga Krüger-Kirn: "Mütterlichkeit braucht kein Geschlecht. Elternschaft und Gender Trouble"
audio
1 Std. 14:18 Min.
Karin Neuwirth: "De- und Re-Institutionalisierung von Elternschaft im Recht im 20. /21. Jahrhundert in Österreich"
audio
1 Std. 16:12 Min.
80. Innsbrucker Gender Lecture mit Susanne Schulz
audio
1 Std. 29:13 Min.
79. Innsbrucker Gender Lecture mit Bet­tina Bock von Wül­fin­gen
audio
1 Std. 07:18 Min.
78. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Katha­rina Klapp­heck
audio
59:25 Min.
Hannah Fitsch: Extreme brains. Körpernormierungen, neue Bezüglichkeiten und Subjektivierungsweisen des Digitalen am Beispiel der Neurowissenschaften.
audio
1 Std. 14:31 Min.
Bianca Prietl: "Das Geschlecht der Datafizierung. MachtWissen im digitalen Zeitalter"
audio
1 Std. 38 Sek.
Ricarda Drüeke - "Dissonante Öffentlichkeiten: Digital vernetzte Medien und rechte Akteur:innen"
  1. Innsbrucker Gender Lecture

Silke Schicktanz, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin& Göttinger Centrums für Geschlechterforschung   

beim Sommerworkshop des FZ Medical Humanities https://www.uibk.ac.at/geschlechterforschung/fz-medical-humanities.html

 

„Repro-Kult: Leihmutterschaft zwischen Ethik, Recht und Geschlechterperspektive“

Kommentar: Caroline Voithofer, Institut für Zivilrecht, Universität Innsbruck
Moderation: Gabriele Werner-Felmayer, Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck

Leihmutterschaft ist eine besonders kontrovers diskutierte Praxis moderner Reproduktionsmedizin. In einigen Ländern ist Leihmutterschaft gut etabliert, in anderen verboten. Transnationale Bewegungen (sog. Reproduktionstourismus) machen es erforderlich, globale Vernetzungen zwischen permissiven und restriktiven Ländern stärker zu reflektieren – sowohl auf der praktischen als auch der theoretischen Ebene. Im Vortrag wird sich die Referentin auf den Vergleich der Leihmutterschaft in drei rechtlich, kulturell und sozial unterschiedlichen Ländern – nämlich Indien, Israel und Deutschland – beziehen. Dabei wird sie die methodische Notwendigkeit des Vergleichs und der Geschlechterforschung hervorheben, um den Kontroversen und moralisch-rechtlichen Unsicherheiten, die mit dem Phänomen Leihmutterschaft assoziiert sind, einen tieferen Sinn zu geben.

Erstens identifiziert die Referentin kulturübergreifende moralische Kritik an der Leihmutterschaft, die sich auf zwei Kernthemen, Ausbeutung und Kindeswohl, bezieht. Zweitens wird sie die genderstereotypen Paradigmen von Mutter-/Elternschaft als zu wenig hinterfragten Imperativ der Reproduktionsmedizin kritisieren und auf die Notwendigkeit eines transnationalen Diskurses verweisen. Dieser ermöglicht es erst, die Diskussion um die Interessen und Bedürfnisse der betroffenen Frauen und Eltern nicht in relativierender Beliebigkeit münden zu lassen.

Silke Schicktanz ist Universitätsprofessorin mit Schwerpunkt Kultur und Ethik der Biomedizin an der Universitätsmedizin Göttingen. Sie hat zahlreiche internationale Forschungsprojekte und -aufenthalte, u.a. an der UC Berkeley & San Francisco State University, USA; Tel Aviv & Ben Gurion University, Israel; Jawaharlal Nehru & Delhi University, India; University of Montreal, Kanada; University of Leeds, UK. In ihrer Forschung verknüpft sie bioethische, partizipations- und feministisch-erkenntnistheoretische Ansätze. Sie ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des Göttinger Centrums für Geschlechterforschung.

Veranstaltet von der FP Geschlechterforschung (www.uibk.ac.at/geschlechterforschung) in Kooperation mit Radio Freirad (www.freirad.at)

Schreibe einen Kommentar