Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft
Die aus Sizilien stammende, in Frankfurt lebende Journalistin Cintia Sciuto beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Laizität und Menschenrechten in einer multikulturellen Gesellschaft. Anhand mehrerer eindringlicher Beispiele zeigt Sciuto, wie in Italien, aber auch in anderen Ländern grundlegende individuelle Menschenrechte vor allem von Frauen und Kindern immer wieder verletzt werden — unter dem Deckmantel von Religion, Tradition oder Kultur. Sciutos Vortrag ist ein klares Plädoyer für mehr Laizität – wobei sie Laizität nicht als einfache Trennung von Staat und Religion definiert, sondern als jenes Prinzip, nach dem keine Tradition, keine Religion, und auch kein Gott zur Rechtfertigung einer Einschränkung von Menschenrechten herangezogen werden darf.
In der folgenden Sendung hören Sie den Zusammenschnitt eines Vortrags der italienischen Journalistin Cintia Sciuto, der am 10. Jänner 2022 am Italienzentrum der Uni Innsbruck stattgefunden hat. Der Vortrag mit dem Titel „Laizität und Menschenrechte in einer vielfältigen Gesellschaft“ war der bereits vierte von insgesamt fünf Vorträgen, die die Länderzentren der Uni Innsbruck seit Oktober 2021 veranstalten. Es geht dabei um den Themenkomplex „Staat-Religion-Gesellschaft“ und damit um das Spannungsfeld zwischen Politik, Macht, religiösen Strömungen und gesellschaftlichen Veränderungen. Alle Vorträge dieser Reihe sind im KulturTon (wieder-)zuhören.
Redaktion: Anna Greissing