… aber es lohnt sich, sagt Chuck Colas in “Gekommen, um zu bleiben. Diaspora im Gespräch”. Er erzählt wie er von den Philippinen nach Deutschland migrierte, um als Krankenpfleger zu arbeiten.
Aufgrund ihrer guten Ausbildung sind Krankenschwestern von den Philippinen in vielen Ländern gefragt. Auch Österreich wirbt derzeit wieder verstärkt Krankenschwestern und Pfleger von den Philippinen an – eine Maßnahme zur Bewältigung des Pflegekräftemangels. Die Arbeitsmigration von den Philippinen nach Österreich geht bereits auf die 1970er Jahre zurück. Diese erste Generation erinnert sich noch heute an die schwierige Anfangszeit: an den Kulturschock, das Heimweh, an Sprachbarrieren. Ähnliches berichten Filipinos, die erst küzrlich in Ö leben und arbeiten. Hat sich nichts geändert? Chuck Colas lebt und arbeitet als Krankenpfleger in Deutschland. Er erzählt warum aller Anfang aus seiner Sicht schwer ist….
„Wir sind vorgewarnt, dass die Kultur in Deutschland oder in Österreich anders ist. Dennoch sind wir geschockt, wenn wir hier ankommen, obwohl wir davor schon geschult wurden. Theorie ist immer anders als die Praxis.“
Gerade in der Anfangsphase reihen sich Erlebnisse aneinander, die frustrierend sein können: die sprachliche Barriere, fehlendes Verständnis vonseiten der Kolleg*innen oder eine Dequalifizierung, wenn Kompetenzen und Fähigkeiten nicht anerkannt werden. Dies kann zu Depressionen führen. Das Thema psychische Gesundheit bei philippinischen Arbeitsmigrant*innen spricht Chuck auch auf seinem Youtube-Kanal an.
Im Podcast erzählt er im Gespräch mit Marina Wetzlmaier, warum er Glück hatte und wie sich sein weiterer Weg in Deutschland entwickelt hat. Mittlerweile ist er auch in der Gewerkschaft aktiv und hat sich 2022 an einem Krankenhausstreik beteiligt. Durch dieses Engagement konnte er viele Kontakte zu Kolleg*innen und anderen Abteilungen knüpfen. Auch sein Bild von “den Deutschen” hat sich dadurch positiv verändert.
Laut Chuck dauere es zwei bis drei Jahre bis die anfänglichen Schwierigkeiten, der Kulturschock, überwunden seien. Nicht alle können oder wollen diese lange Zeit durchhalten und fliegen nach einiger Zeit wieder zurück in die Philippinen oder suchen anderswo nach Arbeit. Für Chuck hat sich seine Entscheidung ins Ausland zu gehen, als richtig erwiesen. Sein persönliches Fazit:
„Ich bin glücklich mit meiner Arbeit. Ich bin glücklich wo ich bin. Es hat vielleicht drei Jahre gedauert, aber es lohnt sich.“
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Musik: Max Giesinger – Einer von 80 Millionen
Moderation: Marina Wetzlmaier
Alle Episoden von “Gekommen, um zu bleiben. Diaspora im Gespräch” zum Nachhören.