„Endlich kein Sex mehr! Der Druck, großartigen Sex haben zu müssen, ist heute allgegenwärtig. Beate Absalon lädt dazu ein, ihn abzuschütteln und Möglichkeiten eigensinniger und erfinderischer Lust auszuloten. Der Sex kann einem leidtun. Er wäre ein Refugium für gegenseitiges Wohltun und nutzlose Verrücktheiten – aber er ist zum verkrampften Projekt geworden, das unbedingt gelingen muss, damit auch wir als gelungen gelten, selbst da, wo wir es queer-feministisch schon besser machen.
Auf der Suche nach Entstressung blickt Beate Absalon kulturhistorisch fundiert auf die abgeschiedene, aber nur vermeintliche Gegenseite des Sexuellen: Unlust, Asexualität, Zölibat und Dysfunktion, die der sexuellen Dienstpflicht genüsslich den Gehorsam verweigern und unerhörte Spielräume öffnen.“ (Quelle: Verlag Kremayr & Scheriau)
Die aktuelle Vielfalt an möglichen sexuellen Identitäten könnte nahe legen, dass auch alles irgendwie möglich wäre. Tatsächlich aber ist und bleibt die Basis aber eine gesellschaftlich und politisch normierte und leider noch sehr patriarchal strukturierte Vorstellung davon, wie Sex zu funktionieren und zu sein hat. Beate Absalon verweist im Buch und im Gespräch mit Daniela Fürst klar auf die Folgen von Zwangssexualität und der Pathologisierung von allem, was nicht der Norm entspricht. Und sie lädt uns ein, darüber nachzudenken, welche strategischen Gründe, Vorannahmen und Glaubensätze in uns selbst wirken, wenn wir uns der vermeintlich schönsten Sache der Welt hingeben…oder eben nicht!
Das Buch ist im Verlag Kremayr & Scheriau erschienen als 5. Buch in der Reihe UM/WELT.