Julia Litofcenko, MSc, BA ist Volkswirtin und Althistorikerin. Zurzeit forscht sie an der Wirtschaftsuniversität Wien zur Rolle von nicht-marktwirtschaftlichen Organisationsformen innerhalb des neoliberalen Wirtschaftssystems. Zudem engagiert sie sich bei ATTAC. Die Debatten und Geschehnisse rund um die Finanzkrise führten schließlich zu ihrem Entschluss Wirtschaft zu studieren.
Im 29. und letzten Teil unserer Reihe skizziert Julia wie es zum Ausbruch der globalen Finanzkrise, die zu einer weltweiten Rezession führen sollte, gekommen ist. Was war geschehen? Am 15. September 2008 erklärte die amerikanische Bank Lehman Brothers ihre Zahlungsunfähigkeit und löste damit eine globale Kettenreaktion aus. Viele Beobachter sprachen von der dritten Weltwirtschaftskrise. Das Ende des Kapitalismus galt als reale Möglichkeit.
Die Insolvenz von Lehman Brothers machte publik, dass viele „faule Kredite“ im Finanzsystem kursierten. Vor allem in den USA wurden vielfach Kredite an Personen vergeben, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht in der Lage waren die Raten zu bezahlen. Die Gefahren waren zwar vielen Insidern bewusst, man bewahrte aber Schweigen und hielt den Deckel drauf. Bis der schrullige Hedge-Fonds Manager Micheal Burry begann gegen den amerikanischen Häusermarkt zu wetten.