Am 18.2. fand im Rahmen des Antifa Cafés die Buchpräsentation des vierten FIPU-Bandes „Rechtsextremimus. Herausforderungen für den Journalismus“ – herausgegeben von Judith Götz, FIPU und Markus Sulzbacher“ statt.
Judith Goetz (Literatur- und Politikwissenschafterin, Genderforscherin, Rechtsextremismusexpertin), Bianca Kämpf (FIPU) und Mahriah Zimmermann (prozess.report) stellen den Sammelband vor und geben ausgehend von ihren Beiträgen Einblicke in die Publikation. Bei VON UNTEN im Gespräch hört ihr den Mitschnitt.
Das Erstarken der extremen Rechten bringt auch für den Journalismus und in den Sozialen Medien zahlreiche Herausforderungen und Fragen mit sich:
Welche Bedeutung spielen Medien beim Aufstieg der extremen Rechten? Soll mit Rechten geredet werden und wenn ja, wie? Warum werden rechte Narrative immer wieder unkommentiert in der Berichterstattung übernommen, welche Verantwortung haben Journalist*innen und wie gehen Redaktionen damit um? Wie kann über Rechte berichtet werden, ohne ihnen eine Bühne zu bieten? Was sind DOs & DON’Ts kritischer Berichtserstattung? Wie wird von Rechten mit kritischen Journalist*innen umgegangen und welchen verbalen und physischen Angriffen sind sie ausgesetzt? Wie ist es um die rechtsextreme Medienlandschaft aktuell bestellt, welche Bedeutung hat sie?
Der vierte Band der Rechtsextremismus-Reihe von FIPU bringt Beiträge von Journalist*innen, Wissenschafter*innen und Aktivist*innen zusammen, die ausgehend von aktuellen Entwicklungen der extremen Rechten in Österreich Antworten auf die skizzierten Fragen liefern.
Das Kapitel „Rechtsextremismus und Medien – Ein einführender Überblick“ von Judith Goetz zeigt die Verbindungslinien zwischen Rechtsextremismus und Medien auf, beschreibt rechte Medienstrategien sowie Aktivitäten im Netz und stellt die rechtsextreme Medienlandschaft vor. In ihrem zweiten Beitrag „‚… in die mediale Debatte eindringen‘ – Identitäre Selbstinszenierungen und ihre Rezeption durch österreichische Medien“ beschäftigt sich Judith Goetz mit dem Aufstieg der sogenannten „Identitären“, der von einer beachtlichen Medienpräsenz begleitet und begünstigt wurde.
Bianca Kämpf dokumentiert in ihrem Beitrag „Beautys lieben’s blau“ am Beispiel Philippa Straches Sexismus in der journalistischen Berichterstattung über rechte/rechtsextreme Frauen und liefert damit ein wichtiges Fundament für besseren Journalismus.
In „Rechtsextremismus vor Gericht – Verantwortung und Leerstellen der Prozessberichterstattung“ gibt Mahriah Zimmermann ihre Erfahrungen weiter, die sie bei Prozessen gegen Rechtsextreme gesammelt hat und erklärt, warum es eine kritische Prozessberichterstattung braucht.
Infos zum Buch: https://www.mandelbaum.at/…/jud…/rechtsextremismus-bd-4/
Infos zu Fipu: www.fipu.at
Infos zu prozess.report: https://prozess.report/