„Eine Zäsur muss her. Eine Generalpause. Der Souffleuse eines großen Wiener Opernhauses reicht es. Als sie während einer Aufführung einer Sängerin ohne erkennbaren Grund den helfenden Einsatz verweigert, gerät ihr berufliches und privates Leben aus der Bahn. Madame Partitur, wie sie von allen nur genannt wird, zieht sich auf ihr Grundstück am Land zurück, in ein paradiesisches Gartenreich mit idyllischem Teich, das ihr verstorbener Mann, einst gefeierter Opernregisseur, mit Hingabe angelegt und gepflegt hatte. Längst jedoch verwildert dieses Vermächtnis, sie sieht sich der Aufgabe nicht gewachsen, es am Leben zu erhalten, und blickt mit Angst auf den bevorstehenden Frühling, wenn der Garten wieder erwachen wird.
Nur die Intendantin des Opernhauses dient ihr in dieser Zeit als Stütze, bis ihr ein streunender Hund zuläuft, mit dem sie nun ihre Tage in Abgeschiedenheit verbringt.
Als eines Tages ein Gärtner auf dem Grundstück auftaucht und seine Hilfe anbietet, blüht der Garten erneut auf, liebevoll und mit großer Einsicht kümmert er sich um die Pflanzen, bringt jedoch auch schmerzhafte Erinnerungen und verdrängte Schuldgefühle zurück.
Was kommt wirklich nach einem Bruch? Welche Welt entsteht, nachdem etwas gestorben ist? Und was geschieht, wenn Dinge und Menschen die Chance auf ein zweites Leben bekommen? Styx ist ein Roman über Verlust, Einsamkeit und Neuanfang, der mit Musikalität und Witz die Verbindungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auslotet.“ (Quelle: Septime Verlag)
Im Gespräch mit Daniela Fürst erzählt Jürgen Bauer über die Mehrdeutigkeiten, die er mit dem Text den Leser:innen anbieten will, aber auch von seiner Leidenschaft für Hunde, die Oper und Stephen King.
Jürgen Bauers fünfter Roman ist im Septime Verlag erschienen.