Mythen erklären Bedrohliches und helfen bei der Überwindung von Ängsten vor dem Unbekannten. Mythen und Riten bekräftigen Gemeinschaften in der Richtigkeit ihres Tuns: mit Berufung auf gemeinsame Wurzeln; so werden Kriege heraufbeschworen oder Frieden gestiftet; werden Menschen zu Sündenböcken gestempelt oder als Helden verehrt. Mythen vereinfachen komplexe Zusammenhänge, stärken Gruppenzugehörigkeiten, ziehen Grenzen – sie strukturieren soziale Räume und Zeiten.
In Mythen zeigt sich, anthropologisch betrachtet, die Fähigkeit zu Selbst-Erkenntnis in Abgrenzung zum „Anderen“. In der Sendung wird ein Bogen von den neolithischen „Jäger und Sammler Kulturen“, der Antike über das Mittelalter bis zur Aufklärung gespannt. Abschließend zur Frage, welche Bedeutung hat der Mythos für die Gegenwart – als machtvolle Erzählung, wie Nationalismus, Faschismus, Kommunismus oder Neoliberalismus…
Hans Alber im Gespräch mit dem Grazer Kulturphilosophen und Univ. Doz. Anton Grabner Haider.
Hans Alber ist Seniorenstudent und Tutor bei der Vita Activa (Bildung für alle Generationen).